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Einzigartige Naturvielfalt im Röthengrund

Im Kerngebiet des Röthengrundes erstreckt sich ein beeindruckender Biotopverbund aus Bergwiesen, Niedermooren und moosreichen Feuchtwiesen. Auf kleinstem Raum wechseln sich trockene, steile Hänge und feuchte, ebene Flächen ab – eine außergewöhnliche Kombination, die durch den Wechsel von sauren und basischen Böden zusätzlich begünstigt wird. Diese Standortvielfalt führt zu einer außergewöhnlich hohen Artenvielfalt, wie sie nur an wenigen Orten zu finden ist.

Der Wiesengrund zieht sich über rund 5 Kilometer entlang des Röthengrundes und wird durch mehrere Seitentäler wie den Gunnersbach oder den Ranzengrund ergänzt.

Bereits im März zeigen sich hier erste Frühlingsboten wie Seidelbast und Märzenbecher. Von April bis Juni entfaltet sich die volle Blütenpracht: Tausende Orchideen – darunter das Breitblättrige Knabenkraut, Mannsknabenkraut, Holunder-Knabenkraut und die Grünliche Waldhyazinthe – säumen die Wiesen. Hinzu kommen Enzianarten, Türkenbundlilie, Arnika, Kugelige Teufelskralle, Prachtnelke, Fieberklee, Eisenhut und sogar fleischfressende Pflanzen wie das Fettkraut – um nur einige der botanischen Besonderheiten zu nennen.

Auch moosreiche Standorte und artenreiche Wiesenpilzgesellschaften sind hier beheimatet. Manche dieser Arten sind in Thüringen nur noch im Röthengrund anzutreffen.

Die floristische Vielfalt bildet die Grundlage für eine ebenso bemerkenswerte Fauna. Zahlreiche Insektenarten – von Heuschrecken wie dem Großen Heupferd und dem Warzenbeißer bis hin zu seltenen Schmetterlingen wie Dukatenfalter, Schwalbenschwanz, Mosaikfalter oder Großer Schillerfalter – finden hier optimale Lebensbedingungen.

Auch viele Säugetiere haben im Röthengrund ihr Zuhause: verschiedene Fledermausarten, seltene Sumpfspitzmäuse, aber auch bekannte Arten wie Eichhörnchen, Fuchs, Hase, Reh, Rothirsch und Wildschwein. Sogar der scheue Luchs wird gelegentlich gesichtet.

Unter den Vögeln sind regelmäßig der Schwarzstorch, der Rote Milan und mehrere Spechtarten zu beobachten. In der Dämmerung und nachts lassen sich die Rufe von Käuzen und dem Uhu vernehmen.

Trotz dieser beeindruckenden Vielfalt gibt es auch Schattenseiten: Selbst ehemals weit verbreitete Arten wie Erdkröte und Grasfrosch verzeichnen mittlerweile starke Bestandsrückgänge – ein ernstzunehmendes Signal für den Zustand unserer Umwelt.